MicroStrategy, bekannt als der größte Bitcoin-Investor außerhalb des Finanzsektors, steht kurz vor der Erfüllung der Kriterien für eine Aufnahme in den S&P 500. Eine solche Entwicklung könnte dazu führen, dass Bitcoin einen festen Platz in diversen Anlagestrategien erhält. Allerdings steht das Unternehmen noch vor einigen Herausforderungen, darunter die Notwendigkeit, seine Marktkapitalisierung erheblich zu steigern.
Am 15. Februar erreichte MicroStrategy in der Rangliste der größten US-amerikanischen börsennotierten Unternehmen Platz 535, nachdem sein Aktienkurs innerhalb von acht Tagen um beeindruckende 46 % angestiegen war. Für eine Aufnahme in den S&P 500, der die 500 größten Unternehmen abbildet, muss ein Unternehmen jedoch nicht nur eine Mindestmarktkapitalisierung erfüllen, sondern auch eine Reihe weiterer Kriterien, wie positive Gewinne in den letzten vier Quartalen und eine hohe Anzahl an gehandelten Aktien.
Derzeit liegt die Marktkapitalisierung von MicroStrategy bei 12,1 Milliarden US-Dollar, weit entfernt von der benötigten Schwelle von 15,8 Milliarden US-Dollar. Trotzdem hat das Unternehmen in den vergangenen Quartalen positive Gewinne verzeichnet, was seine Chancen auf eine Aufnahme verbessert.
Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme liegt beim Exekutivausschuss des S&P, der bereits in der Vergangenheit seine strengen Kriterien unter Beweis gestellt hat, wie das Beispiel Tesla zeigt.
Bitcoin bald ein Standard in Anlageportfolios?
Joe Burnett von Unchained sieht in einer möglichen Aufnahme von MicroStrategy in den S&P 500 einen potenziellen Wendepunkt für Bitcoin. Sollte es dazu kommen, würde Bitcoin quasi automatisch Teil vieler Investmentportfolios werden, einschließlich traditioneller Versicherungs- und Rentenfonds.
Die drei größten ETFs, die den S&P 500 nachbilden, verwalten zusammen über 1,2 Billionen US-Dollar. Eine Aufnahme von MicroStrategy würde dem Unternehmen eine Portfoliogewichtung von etwa 0,01 % im Index verschaffen, was signifikante passive Investitionen nach sich ziehen könnte.
Burnett betont die Bedeutung passiver Investitionen und wie eine Aufnahme in den S&P 500 automatische Käufe auslösen könnte, die den Aktienkurs von MicroStrategy und damit indirekt den Bitcoin-Preis steigern würden.
MicroStrategy besitzt derzeit 190.000 BTC und hat damit bereits einen Gewinn von 3,9 Milliarden US-Dollar erzielt. Die Transformation des Unternehmens von einer Business Intelligence-Firma zu einer „Bitcoin-Firma“, wie es Gründer Michael Saylor beschreibt, spiegelt die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin als Investitionsgut wider.
Die mögliche Aufnahme von MicroStrategy in den S&P 500 könnte weit mehr als nur ein symbolischer Meilenstein sein. Sie signalisiert eine wachsende Verschmelzung traditioneller Finanzmärkte mit der Welt der Kryptowährungen, was Bitcoin und anderen digitalen Währungen neue Wege der Akzeptanz und Integration eröffnen könnte.