In einer bedeutenden Wende in der Kryptowährungslandschaft gab Gary Gensler, der Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), am 12. Januar zu, dass der juristische Sieg von Grayscale gegen die SEC ein entscheidender Faktor für die Genehmigung der ersten Bitcoin-basierten Exchange Traded Funds (ETFs) war. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt in der Behandlung von Krypto-bezogenen Finanzprodukten durch die SEC, die zuvor seit 2013 wiederholt ähnliche Anträge abgelehnt hatte.
Gensler betonte in einem Interview mit CNBCs Squawk Box die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit und des Respekts vor Gerichtsentscheidungen als treibende Kräfte für diese Entwicklung. „Wir hatten im Laufe der Jahre eine Reihe solcher [Anträge für einen Bitcoin-ETF] abgelehnt, aber etwas hat sich geändert“, erklärte Gensler. Diese Aussage deutet auf eine evolutionäre Veränderung in der Haltung der SEC gegenüber Bitcoin-basierten Finanzprodukten hin.
Die Wende begann, als Grayscale, ein führender Vermögensverwalter im Krypto-Sektor, seinen Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen Bitcoin-Spot-ETF umwandeln wollte, was die SEC zunächst ablehnte. Grayscale ging gegen diese Entscheidung gerichtlich vor und errang am 29. August 2023 einen signifikanten Sieg. Das Gericht befand, dass die Begründung der SEC für die Ablehnung unzureichend war und wies den Fall zur erneuten Überprüfung zurück an die Kommission.
Infolgedessen genehmigte die SEC am 10. Januar 10 ETFs mit Bitcoin als Basiswert, darunter auch das Produkt von Grayscale. Der GBTC verzeichnete sofort ein beachtliches Handelsvolumen von 2,3 Milliarden US-Dollar, was fast die Hälfte des Gesamtvolumens am ersten Handelstag ausmachte. Auf Platz
zwei folgte der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock mit einem Handelsvolumen von rund 1 Milliarde US-Dollar. Interessanterweise äußerte sich Larry Fink, CEO von BlackRock, in einem Interview mit CNBC zu Bitcoin und betonte, dass er Kryptowährungen eher als Anlageklasse denn als Währung betrachtet.
Diese Entwicklungen unterstreichen einen signifikanten Wandel in der Einstellung zu Kryptowährungen und ihrer Akzeptanz im Mainstream-Finanzmarkt. Die Zulassung von Bitcoin-ETFs ist ein klares Zeichen dafür, dass Kryptowährungen zunehmend als legitime und potenziell profitable Anlageklasse anerkannt werden. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Investoren und Institutionen Kryptowährungen betrachten und damit interagieren.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Gensler in seinen Äußerungen klargestellt hat, dass die Genehmigung der Bitcoin-ETFs nicht als Befürwortung von Bitcoin selbst zu verstehen ist. Dies deutet darauf hin, dass die SEC weiterhin eine vorsichtige Haltung gegenüber Kryptowährungen einnehmen wird, insbesondere in Bezug auf regulatorische und Compliance-Aspekte.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung, wie wichtig juristische Entscheidungen für die Formung der Kryptowährungslandschaft sein können und dass sie möglicherweise den Weg für weitere Innovationen und Akzeptanz in diesem Bereich ebnen. Für die Krypto-Community und Investoren ist dies ein vielversprechender Schritt vorwärts, signalisiert er doch ein wachsendes Verständnis und eine zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen in traditionellen Finanzmärkten.